Prof. Dr. Dieter Cherubim (Göttingen, Braunschweig): "Auf Zack gebracht? Militär und Sprachentwicklung im Deutschen"
Es ist keine Frage, dass das Militär als Institution und soziale Gruppe für den Zustand und die Entwicklung von historischen Gesellschaften unterschiedliche Bedeutung haben kann. Diese Bedeutsamkeit zeigt sich auch im Sprachlichen. Drei Arten der Einwirkung des Militärischen auf die Sprachentwicklung des Deutschen sollen im Vortrag angesprochen werden: (1) Die Entstehung militärischer Fachsprachen als spezielle Ausdifferenzierung des Deutschen, vor allem unter fremdsprachlichem Einfluss; (2) die Herausbildung eines militärischen Jargons als Mittel sozialer Identifikation und zur Bewältigung von extremen Erfahrungen in Kriegen; (3) die Überformung der Umgangssprache in Sprachstil und Metaphorik als Folge eines manifesten oder latenten Militarismus. Nur am Rande mitbehandelt wird der Bereich der literarischen Verarbeitung von Militärwesen und Kriegserlebnissen.
Dieser Vortrag findet statt in Kooperation mit der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS)
Gesellschaft für deutsche Sprache(GfdS)